Ein Feuerwerk nach Noten in Wiesentheid

Ein Feuerwerk nach Noten in Wiesentheid

Etwas mehr als eine Stunde dauerte der Musikfeuerwerk-Wettbewerb, der auf dem Sportgelände des TSV/DJK Wiesentheid statt fand. Vor mehr als 700 Zuschauern zeigten drei Mannschaften, dass es durchaus ästhetisch sein kann, wenn die bunten Raketen und Böller auf Musikstücke abgestimmt sind. Zu dem „Feuerwerk nach Noten“ hatte ein Unternehmen für Pyrotechnik aus Schlüsselfeld eingeladen, das es bereits im Frühjahr diesen Jahres in Wiesentheid mächtig knallen ließ. Die Gemeinde band die Veranstaltung in ihr Rahmenprogramm zur 1100-Jahr-Feier mit ein.

Böller im Takt der Musik

Bei der Veranstaltung im Frühjahr wurden quasi die Reste verballert. Diesmal ging es darum, die spektakulären Lichteffekte und die Böller in den Takt und die besonderen Höhepunkte des jeweiligen Musikstücks einzubinden.

Zur Vorbereitung saßen die Teilnehmer etliche Stunden daran, ihre eigens für den Tag ausgedachte Choreographie vorzubereiten. Die Vorgabe des Unternehmens lautete, mit einem zur Verfügung gestellten Budget von 2000 Euro pro Team eine bunte Schau aus dem für jedermann erhältlichen Sortiment zusammen zu stellen. Das Geld reichte für bis zu 30 Kilo Feuerwerkskörper, die in drei Batterien zu unterschiedlicher Musik in die Luft gingen. Die jeweilige Musik dazu suchten die Teams selber aus, wobei auch ein ruhiges, „barockes“ Stück dabei sein musste.

Schon am Vormittag waren die Hobby-Feuerwerkler angereist, um für den Abend aufzubauen. Zwei Teams mit Pyro-Freaks aus ganz Süddeutschland, sowie ein Mannschaft Österreich, gingen an den Start.

„Wir sind allesamt Pyro-Verrückte, zum Teil haben wir uns heute zum ersten Mal gesehen. Wir tauschten uns in den Tagen zuvor über Internet, Telefon und so weiter aus“, sagt Pascal Wollnitzer. Er kommt aus Rüsselsheim und gehört zum siebenköpfigen Team Random Fire, (zu Deutsch „zufälliges Feuer“), dem auch Florian Hertlein aus Munningen im Landkreis Donau-Ries angehört.

Ihnen, wie auch dem Veranstalter, gefielen die Bedingungen auf dem großzügigen Gelände der Sportanlage in Wiesentheid. „Einwandfrei! Da schlägt das Pyro-Herz höher“, sagt Florian Hertlein. „Das Wetter ist sehr gut, ich hoffe, dass auch alles so zündet, wie es soll“, so Pascal Wollnitzer voraus. Insgesamt 192 Kabel hatten er und sein Team anzustecken, um die Raketen am Abend der Reihe nach hoch zu jagen.

Bei AC/DC knallte es etwas mehr

Als es dunkel wurde, kamen die Zuschauer, die auf dem Aschenplatz in sicherer Entfernung saßen oder standen. Zunächst erläuterte Markus Straßer vom Veranstalter den Wettbewerb, der in den Jahren zuvor in Feucht statt gefunden hatte. Feuerwerk-Wettbewerbe gebe es häufig, jedoch meist nur für Profis. Bei den Amateuren wolle man „zeigen, was für tolle Effekte es gibt, was man sich selbst zusammen stellen kann.“ Das gehe weit darüber hinaus, einfach nur eine Batterie mit Knallkörpern auf die Straße zu stellen und anzuzünden.

Gezündet wird auch bei den Amateuren elektronisch, also über den Computer. Jede Menge Kabel wurden verlegt, für den passenden Sound sorgte eine große Musikanlage. Und los ging es mit der ersten Gruppe. Ganz klar, bei Hardrock-Klängen von AC/DC knallte es mehr, doch es waren auch ruhige visuelle Effekte bei John Miles‘ Music oder etwas poppiges zu Adam Walkers Stück Failed gefragt.

In den kurzen Umbaupausen wurden Details erläutert und die Teams stellten sich vor. Mit den Pyrobulls reiste eine Gruppe aus der Nähe von Wels in Oberösterreich an. Sie belegten am Ende knapp Platz zwei, die Jury befand die Präsentation der deutschen Gruppe Random Fire etwas besser. Als drittes ging eine Truppe außer Konkurrenz an den Start, die die Feuerwerksfirma Röder kurzfristig zusammen gestellt hatte. Sie zeigten die vielleicht sogar beste Show.

Nach gut einer Stunde waren alle zufrieden, die Zuschauer klatschten eifrig Applaus. „So etwas schaut man sich gerne mal an. Kompliment auch an die Helfer, das lief reibungslos“, sagte Wiesentheids Bürgermeister Werner Knaier. Peter Neumayer vom Ausrichter TSV/DJK hatte viele Freiwillige im Einsatz. Das Aufräumen am Sportgelände samt der Entsorgung übernahm die Feuerwerksfirma. Eine Wiederholung der Veranstaltung im nächsten Jahr konnten sich die Beteiligten hinterher durchaus vorstellen.

Quelle: Mainpost

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