Zwei beinahe identische Gegentore: Die SG Dürrfeld/Obereuerheim muss die Kreisklasse wieder verlassen.
Relegation: SG Dürrfeld/Obereuerheim – TSV/DJK Wiesentheid 1:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung
Der TSV/DJK Wiesentheid setzt sich nach 120 Minuten in Oberschwarzach knapp durch. Ein Doppeltorschütze ist der umjubelte Aufstiegsheld.
Der TSV/DJK Wiesentheid ist wieder da. Drei Jahre nach dem freiwilligen Rückzug aus der Fußball-Bezirksliga in die A-Klasse gewannen die Wiesentheider ihr Relegationsspiel um einen Platz in der Kreisklasse Schweinfurt gegen die SG Dürrfeld/Obereuerheim mit 2:1 (1:1, 1:1) nach Verlängerung. Zum Aufstiegshelden vor gut 500 Zuschauern in Oberschwarzach wurde Marvin Ronge, der nach 108 Minuten einen Eckball direkt ins Tor der Dürrfeld/Obereuerheimer zum Siegtreffer verwandelte.
Kurioserweise hatte der Angreifer bereits in der ersten Halbzeit des Spiels mit einem solchen Kunststück das 1:1 (41.) Minute erzielt. Von derselben Stelle, mit dem rechten Fuß, hatte er den Ball scharf in Richtung des vorderen Pfostens getreten. Beim ersten Treffer dürfte ein SG-Spieler im Gewühl vielleicht noch für eine leichte Richtungsänderung gesorgt haben.
Der zweite Eckball des Linksfußes nahm wohl den direkten Weg ins Tor. In beiden Fällen blieb SG-Torwart Simon Hartmann nur das Nachsehen. „Die erste Ecke war gewollt, die wollte ich scharf Richtung kurzen Pfosten aufs Tor bringen. Bei der zweiten habe ich einfach nur draufgehalten, da war ich eigentlich schon zu kaputt“, kommentierte der Umjubelte seine beiden Kunstschüsse.
Überhaupt hatten es die Eckbälle in sich. Bezeichnend für die insgesamt eher chancenarme Partie resultierte auch das Tor der SG Dürrfeld/Obereuerheim aus einem Eckball. Nach 27 Minuten hatte Philipp Lenz die SG per Kopfball nach einer Ecke von Kevin Kirby mit 1:0 in Führung gebracht. Bereits zuvor wehrte Wiesentheids Verteidiger Marius Klein einen Versuch von Daniel Grünewald ebenso nach einem Eckball gerade noch vor der Torlinie ab (17.).
Gleich zu Beginn ließ Wiesentheids Nicolae Uritescu die Riesenchance liegen, als er einen Rückpass der SG erlief. Allein vor Dürrfelds Torwart Simon Hartmann traf er nur den Pfosten (5.). Im Spiel wirkte Wiesentheid zwar spielerisch leicht überlegen, es fehlten jedoch die Mittel, um den Gegner zu knacken. Dürrfeld/Obereuerheim wurde im zweiten Abschnitt mutiger, mit der Zeit schwanden allerdings die Kräfte vor allem bei den im Schnitt älteren SG-Spielern.
Nach den 120 umkämpften Minuten haderte ein enttäuschter SG-Spielertrainer Johannes Derra mit den beiden schlecht verteidigten Gegentoren: „Das war zu einfach.“ Dass seine Dürrfeld/Obereuerheimer nach nur einem Jahr in der Kreisklasse wieder nach unten müssen, „das haben wir nicht heute verspielt, sondern in der Schlussphase der Saison. Da haben wir einfach zu viele Punkte liegenlassen“. Für Derra, der nach Oberfranken gezogen ist, war es das letzte Spiel für die SG.
Die Wiesentheider, die in ihrer im Schnitt recht jungen Mannschaft gerade einmal zwei Akteure aus den Bezirksliga-Zeiten vor drei Jahren dabei hatten, jubelten entsprechend. Trainer Eduard-Alin Wellmann, ein Protagonist des Wiederaufbaus beim TSV/DJK, sprach von einem „sehr zähen, zerfahrenen Spiel“, in dem seine Elf zwar kämpferisch, aber nicht gerade spielerisch überzeugt habe. „Das ist die Belohnung für die ganze Arbeit. Jetzt entwickelt sich der Wiesentheider Fußball vielleicht wieder in die richtige Richtung“, hoffte er auf weiteren Schwung durch den Aufstieg.
Die Statistik des Spiels
Fußball: Kreisklassen-Relegation, Männer
SG Dürrfeld/Obereuerheim – TSV/DJK Wiesentheid 1:2 (1:1, 1:1) nach Verlängerung
Dürrfeld/Obereuerheim: Si. Hartmann – Kirby, Derra, Frank, Woytinas – D. Gruenewald, Burgos, Se. Hartmann – Sowka, Keßler. Eingewechselt: Löhr, Ju. Schmitt, St. Gruenewald.
TSV/DJK Wiesentheid: D. Wächter – Klein, Busch, Engelhardt, Nürnberger – F. Stöcklein, Seitz, Stenger, Ronge – Dorsch, Uritescu. Eingewechselt: Ludwig, D. Stöcklein, Binder, Ruppert.
Tore: 1:0 Philipp Lenz (26.), 1:1 Marvin Ronge (37.), 1:2 Marvin Ronge (108.).
Karten: n/a
Schiedsrichter: Björn Söllner (TSV Schonungen).
Zuschauer: 497 (in Oberschwarzach)
Quelle: Andreas Stöckinger